Montagmorgen, 8.20 Uhr:
Frau Schnuppschnüss sitzt noch im Schlafanzug am Esstisch und hält sich an einer Tasse Kaffee fest. Frühsport ist gut – deshalb wird ein wenig gesurft, und zwar in Richtung Bayerischer Wald. Bei Petra Chili und Ciabatta fällt ihr Blick auf einen ungeheuer interessanten Beitrag zum Thema POCHIERTE EIER. Diese Eier werden in der Schale (sic!) bei 62° C angegart, um später als pochierte Eier dem Verzehr zugeführt zu werden.
Montagmorgen, 8.24 Uhr:
Schneller als Hop Sing "Mistel Calthleight" sagen kann, springt Frau Schnuppschnüss in Richtung Dampfgarer, legt vier kühlschrankkalte Eier Größe M auf den Rost und überlässt die Eier für 45 Minuten 62° C heißem Dampf.
Montagmorgen, 8.28 Uhr:
Frau Schnuppschnüss berichtet im Blog "Chili und Ciabatta" über ihr Tun.
Montagmorgen, 9.09 Uhr:
Der Dampfgarer piepst, die Eier sind fertig pochiert. Das hört Frau Schnuppschnüss nicht, da sie sich gerade im Bad ihr loreleyhaftes Haar onduliert.
Montagmorgen, 9.14 Uhr:
Frau Schnuppschnüss, mittlerweile öffentlichkeitstauglich, holt Ei Nummer Eins aus dem Dampfgarer, pellt vorsichtig einen Teil der Schale ab und lässt den Inhalt in eine mittelheiße Teflonpfanne gleiten. Hmm, das muss noch optimiert werden. Der Inhalt der Eierschale ist nicht so flüssig wie ein rohes Ei, aber noch zu flüssig, um nicht in der Pfanne leicht auseinander zu laufen. Frau S. isst das gebratene Ei trotzdem.
Montagmorgen, 9.25 Uhr:
Weitere 15 Minuten müssen Eier Zwei bis Vier im Dampf ausharren.
Montagmorgen, 9.40 Uhr:
Ei Nummer Zwei wird der etwas heißer als mittelheißen Pfanne zugeführt. Beim "Herausschütten" quiekt die Köchin vor Vergnügen. Das Ei ist zwar flüssig, pappt aber trotzdem so zusammen, dass es in der Pfanne wie ein pochiertes Ei aussieht. Das ist phänomenal!
Montagmorgen, 9.42 Uhr:
Schmeckt!
Montagmorgen, 9.53 Uhr:
Frau Schnuppschnüss berichtet erneut über den Verlauf der Aktion in Petras Blog – nicht ohne die Verursacherin der Aktion neugierig zurückzulassen und sich darüber diebisch zu freuen.
Montagabend, 19.32 Uhr:
In den letzten Minuten wurden zwei Eier vom Morgen in eine heiße Pfanne überführt und wie von Petra vorgeschlagen, auf jeder Seite 45 Sekunden gebraten. Das ist absolut aufregend (wenn Jemand das der damals noch kochunwiligen Frau S. vor ein paar Jahren erzählt hätte…).
Ergebnis:
Montagabend, 19.35 Uhr:
Ein Foto vom Innenleben ist nicht vorhanden, Herr Schnuppschnüss sollte ungestört essen können und die Batterie im Fotoapparat war leer. Glaubt einfach, dass das Eigelb flüssig und das Eiweiß meist fest war. An ein paar Stellen war es noch ein wenig zu wabbelig – die Pfanne war nicht heiß genug. Beim nächsten Mal…
Anmerkungen: Ich habe Herrn Schnuppschnüss nach der Aktion vom Morgen angerufen und ihm erzählt, dass ich pochierte Eier gemacht habe. Bei 62° C im Dampfgarer in einer Stunde. Er bekam einen derartigen Lachkrampf, dass sein Kollege wahrscheinlich dachte: "Da kann nur die Frau am Apparat sein." Norbert bekam sich nicht mehr ein, dass ich vier Eier eine Stunde gare. Irgendwie konnte ich ihn ja verstehen. Wir haben so gelacht, dass mir die Tränen liefen.
Abends, da hat er dann nicht mehr gelacht…