Ich habe Bäcker Süpkes Schwarzwälder Kruste vor ein paar Tagen nachgebacken. Das Brot war zwar nicht dunkel, aber ansonsten herrlich und ich war vollauf zufrieden.
Bis Christel von der kochundbackoase in den letzten Tagen ohne Rücksicht auf Leib und Leben eine dreifache Versuchsreihe startete, um das Optimum aus des Meisters Rezept zur Schwarzwälder Kruste herauszuholen.
Versuch Nummero Eins und Versuch Nummero Due wurden im normalen Ofen gestartet und waren, mit den wissenden Augen der Oasen-Bäckerin gesehen, wenn ich es richtig interpretiere, so na ja. Der letzte und überaus erfolgreiche Versuch fand in der Oasenwaschküche statt (hat schon mal Jemand eine Oase mit Waschküche gesehen?). Ort des Backvorgangs: der "Leberkäsofen". Was auch immer das sein mag, dieses Gerät bescherte Christel ein tränennasses Erlebnis voller Glück. Ein braunes, knackiges, krustiges, köstliches, wohlaufgerissenes, unwiderstehlich herrliches, über alle Maßen (nu is gut) – ein tolles Brot.
In meinem Kommentar habe ich flapsig geschrieben: "Das Foto zeige ich meinem Brotteig, damit er weiß, was aus ihm werden soll. Perfekt!"
Irgendwie stach mich heute der Hafer. Nachdem ich gestern das Schwarzwälder wieder gebacken hatte – zur Abwechslung mal komplett ohne Salz, was nett aussah, aber mies schmeckte -
musste ich deshalb heute wieder ran. Da dachte ich mir so während der Vorbereitungen, dass ich das doch tatsächlich mal machen könnte.
Ich habe also den ungebackenen Broten ein Foto von Christels Schwarzwälder gezeigt. Dabei hatte ich den Eindruck, dass der Teig ein wenig in sich zusammen sackte. Beim Einschießen in den Ofen wurde die Therapie wiederholt. Die Brote wurden flach wie Flundern. Ich warf die Tür des Ofens zu, stellte das aufgekappte Laptop mit dem Schwarzwälder-Foto vor die Tür des Manzfreds, guckte einmal böse in die Röhre und ging.
Ergebnis nach 45 Minuten:
Es ist ein verdammtes Wunder, Leute. Süpkes Schwarzwälder kann sehen!