Ich habe mir kürzlich einmal die Mühe gemacht, die in der "essen & trinken"-Zeitschrift vom April dieses Jahres veröffentlichten Rezepte zu zählen. Ich bin dabei auf 43 Stück gekommen. Der Umfang der Kochillustrierten belief sich auf 146 Seiten. Darüber habe ich mich geärgert. Fand ich nicht gut. Zuviel Werbung (auch für Fertigprodukte wie Tütensuppen!!! sowie eine doppelseitige und 15 ganzseitige Anzeigen für Zeitschriften) und zu viele Geschichtchen. Ich schrieb damals, dass ich mir überlege, ob ich weiterhin soviel Geld für Werbung ausgeben will. Und dass ich mehr Rezepte will. Und soll ich mal was sagen?
ICH NEHME DAS ALLES ZURÜCK – SCHWAMM DRÜBER
Warum? Noch nie, nie, nie in meiner Karriere als Koch- und Backwütige habe ich aus einer einzigen Zeitschrift sieben! Rezepte innerhalb von gut drei Wochen nachgekocht, von denen mir nur ein einziges nicht geschmeckt hat. Die anderen Gerichte waren prima bis genial, überaus empfehlenswert und partiell an einem Schlemmer-Ostern erster Güte beteiligt.
Ich habe also meine Meinung geändert. Wenn die Werbung und die Geschichtchen in der "essen & trinken" dazu führen, dass ich für vier Euro eine sehr schöne Auswahl an schmackhaften und nachkochbaren Rezepten bekomme, die in meiner Knaller-Rubrik landen, dann will ich nicht mehr meckern und freudig die nächsten Ausgaben der Zeitschrift kaufen.
Seit Anfang des Jahres ist bei e&t mit Stephan Schäfer ein Chefredakteur am Ruder, der das Erscheinungsbild des Magazins behutsam modernisiert hat und wohl auch dafür verantwortlich ist, dass die zuweilen recht aufwändigen Kreationen der Vergangenheit in den bisherigen Ausgaben nicht zu finden waren (ok, die März-Ausgabe habe ich verpasst). Ich habe kaum ein Rezept entdeckt, das ich als ambitionierte Amateurin nicht hätte nachkochen wollen und können (glaube ich).
Nachgekocht habe ich:
Die Hähnchenkeulen habe ich schon verbloggt, heute stelle ich euch die Gemüse-Bolognese vor:

Faszinierend fand ich, dass wahrscheinlich kein Uneingeweihter bemerkt hätte, dass es sich um eine vegetarische Variante handelt. Ich hatte noch Auberginen im Vorrat, mit denen ich den Sellerie ersetzte, der nicht auf Lager war. Im fertigen Sugo sahen die Auberginen-Stückchen wie Hackfleisch aus und hatten auch einen ähnlichen Biss.

Ich war wirklich erstaunt, wie gut diese Bolognese schmeckte, obwohl die Zutaten eigentlich nicht viel Neues versprachen.
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REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4 |
Titel: |
Gemüse-Bolognese |
Kategorien: |
Pasta, Vegetarisch, Gemüse, Knaller |
Menge: |
4 bis 6 Portionen |
Zutaten
250 |
Gramm |
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Möhren |
2 |
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Auberginen (Original: 250 g Knollensellerie) |
300 |
Gramm |
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Zucchini |
1 |
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Paprikaschote, rot |
150 |
Gramm |
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Schalotten |
2 |
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Knoblauchzehen |
1 |
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Chilischote, klein, getrocknet(Original: 2 |
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— Schoten) |
2 |
Dosen |
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Tomaten, gehackt, klein (Original: 1 große Dose |
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Tomaten, geschält) |
10 |
Essl. |
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Olivenöl |
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Salz |
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Zucker |
1 |
Essl. |
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Tomatenmark |
200 |
ml |
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Rotwein |
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Pfeffer |
3-4 |
Stiele |
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Petersilie, glatt |
400 |
Gramm |
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Mafaldine (Original: Spaghetti) |
1 |
Teel. |
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Butter, kalt |
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Parmesan |
Quelle
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Rezept modifiziert. |
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Original: "essen & trinken", April 2011 |
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Erfasst *RK* 30.04.2011 von |
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Jutta Hanke |
Zubereitung
Möhren und Sellerie schälen, Paprika vierteln und entkernen. Zusammen mit Zucchini in 1/2 cm große Würfel schneiden. Chili zerbröseln. Schalotten und Knoblauch fein würfeln.
6 EL Öl in einem Topf erhitzen, Schalotten, Knoblauch und Chili darin bei mittlerer Hitez 2-3 Minuten glasig dünsten. Möhren und Auberginen zufügen und weitere 4-5 Minuten mitdünsten, mit Salz und 1 Prise Zucker würzen. Tomatenmark unterrühren und kurz mitdünsten. Mit Rotwein ablöschen und stark einkochen lassen. Tomaten dazugeben, aufkochen und alles offen bei mittlerer Hitze 30 Minuten köcheln lassen.
Restliches Öl in einer Pfanne erhitzen, Paprika darin bei starker Hitze 2 Minuten braten. Zucchini zufügen und weitere 1-2 Minuten braten, mit Salz und Pfeffer würzen. Abgezupfte Petersilienblätter fein schneiden.
Nudeln bissfest garen, in ein Sieb schütten und 200-250 ml Nudelwasser auffangen (hab ich nicht gemacht). Nudeln und Nudelwasser mit dem Sugo und dem gebratenen Gemüse mischen. Butter und Petersilie zufügen und bis zur gewünschten Sämigkeit erhitzen. Mit Parmesan bestreut servieren.
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Nudelwasser habe ich am Ende des Garvorgangs nicht zugefügt, uns war die Konsistenz so, wie sie war, genau recht. Der Parmesan durfte aber nicht fehlen.

Die Mai-Ausgabe hat uns gestern und heute auch wieder sehr glücklich gemacht. Da gab es eine Mangold-Tarte mit einer Rosinen-Vinaigrette, die nur einen Fehler hatte: sie war zu klein.