– Ein Haus, ein Traum, ein Restaurant –
Seit wann ist mir Angelika Apfelthaler ein Begriff? Ich glaube, zum ersten Mal las ich von ihr vor vier Jahren in Petra Holzapfels Blog "Chili und Ciabatta". Es ging um Espresso-Shortbread zu einer Cappuccino-Creme, die damals großen Anklang gefunden hatte. Ich besuchte Angelika auf ihrem Blog "The flying Apple", wir kamen in Kontakt, lasen voneinander, dann wurde es wieder ruhiger um uns.
Anfang des Jahres lebte der Kontakt wieder auf, weil ich mir endlich Angelika Apfelthalers wundervolles Buch "the Dining Room" zulegte. Ich habe schon viele Bücher in Händen gehalten und meine Kochbuchsammlung ist nicht wirklich klein, aber dass mich einmal eines dieser Exemplare tagelang zu Tränen rühren würde, hätte ich nicht für möglich gehalten.
"the Dining Room" – das Esszimmer. Ein Restaurant, im Privathaus, hergerichtet für Gäste, die enthusiastisch bekocht und herzlich verwöhnt werden. Ins Leben gerufen von einer Frau, die nicht nur fabulierte, sondern anpackte, um sich einen Traum zu erfüllen.
Angelika erzählt in ihrem Buch die Geschichte des Restaurants. Zudem stellt sie 12 wunderbare, dreigängige Menüs vor, von denen jedes mit einer Episode aus ihrem Leben verknüpft ist. Geschichten von Begeisterung und Warmherzigkeit. Von Visionen, von harter Arbeit, von Erfolgen und Grenzen. 160 Seiten, die Liebe atmen, mediterranen Genuss versprechen, Heimeligkeit vermitteln, aber auch von Abschied, Verlust und Trauer erzählen.
Vier Gerichte habe ich mittlerweile nachgekocht, die uns herrlich geschmeckt haben. Von Melanzane alla parmigiana über Lammfilet in Oliven-Pinienkern-Krokant, Maroniparfait und Torta della nonna ging die Reise ins kulinarische Paradies.
Die erste Stufe der Stairway to Heaven will ich euch nicht vorenthalten. Die köstliche, mürbe, elegante Torta della nonna hat auch Petra schon hergestellt. Ich tat es ihr nach und war so begeistert, dass ich sie seitdem schon dreimal gebacken habe.
========== | REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Torta della nonna (Angelika Apfelthaler) |
Kategorien: | Mürbeteig, Vanillecreme, Pinienkerne, Tarte |
Menge: | 1 Tarteform mit heraushebbarem Boden, 26 cm Durchmesser |
Zutaten
H | MÜRBETEIG | ||
300 | Gramm | Universalmehl | |
200 | Gramm | Butter | |
100 | Gramm | Staub- bzw. Puderzucker | |
1 | Prise | Salz | |
1 | Eigelb | ||
1 | Teel. | Fein geriebene Schale einer Biozitrone | |
1 | Essl. | Eiswasser; bis doppelte Menge | |
H | VANILLECREME | ||
4 | Eigelb | ||
120 | Gramm | Staub- bzw. Puderzucker | |
1 | Prise | Salz | |
30 | Gramm | Vanillezucker | |
20 | Gramm | Universalmehl | |
9 | Gramm | Vanillepuddingpulver (JH: von mir zugefügt) | |
1 | Stück | Zitronenschale, dünn abgeschält (ca. 5 x 1 cm) | |
1/4 | Vanilleschote, das Mark | ||
200 | ml | Schlagobers (süße Sahne) | |
300 | ml | Milch | |
H | WEITERE ZUTATEN | ||
Butter oder Öl zum Ausstreichen der Form | |||
Staub- bzw. Puderzucker zum Bestreuen | |||
2 | Essl. | Pinienkerne |
Quelle
Rezept modifiziert. | |
Original: Angelika Apfelthaler "the Dining Room" | |
ISBN: 978-370402388-9 |
Erfasst *RK* 13.08.2011 von | |
Jutta Hanke |
Zubereitung
Für den Mürbeteig alle Zutaten in den Thermomix geben und auf Stufe 5 in wenigen Sekunden zu einem Teig verarbeiten. Den Teig in Frischhaltefolie einschlagen und mindestens 30 Minuten im Kühlschrank rasten lassen. Mixtopf spülen.
Sahne, Milch, Zitronenschale, das ausgekratzte Mark der Vanilleschote und die Schote selber in den Mixtopf geben und 15 Min./ 80°C erhitzen.
Für die Vanillecreme die Eigelbe in einer Rührschüssel mit dem Salz, Staub- und Vanillezucker zu einer hellen Creme aufschlagen, bis der Zucker gänzlich aufgelöst ist und nicht mehr "knirscht". Das Mehl und das Puddingpulver dazusieben und unterrühren. Zitronenschale und Vanilleschote aus der Milch-Sahne-Mischung entfernen, nach und nach gut unter die Ei- Zucker-Mischung rühren.
Die Vanillecreme über Dampf oder in einem Topf mit schwerem Boden unter fortwährendem Rühren mithilfe eines Schneebesens zu einer dicken, gebundenen Creme abziehen. Dabei unbedingt darauf achten, dass die Masse nicht über den Siedepunkt erhitzt wird (Jutta: hier habe ich den Thermomix eingesetzt, das hat mich nicht überzeugt. Besser wie im Originalrezept beschrieben über Wasserdampf zubereiten). Anschließend unter gelegentlichem Durchrühren gänzlich erkalten lassen bzw. im Kühlschrank gut durchkühlen.
Knapp zwei Drittel des Mürbeteigs ca. 3 mm dick zu einem Kreis ausrollen und die gefettete Tortenform damit auslegen, dabei einen ca. 1 cm hohen Rand hochziehen. Boden mehrfach mit einer Gabel einstechen.
Manzfred auf 180° C vorheizen.
Die Tortenform etwa 30 Minuten in den Kühlschrank stellen, dann 12 Minuten vorbacken, bis der Boden fest und leicht gebräunt ist. Abkühlen lassen.
Den vorgebackenen Tortenboden mit der gut gekühlten Vanillecreme bestreichen. Den restlichen Mürbeteig ebenfalls zu einem Kreis (Durchmesser 26 cm) ausrollen. Das zweite Teigstück über die Cremefüllung legen und damit abschließen.
Mit Pinienkernen bestreuen und bei 180° C backen, bis die Oberseite schön gebräunt ist. Mit Staubzucker bestreuen.
Anmerkungen, Jutta:
Die Creme war nach dem Abkühlen noch so flüssig, dass ich 9 g Vanillepuddingpulver mit einem Teil der Creme angerührt habe und mit der restlichen Creme verrührt habe. So auf den Boden gegeben. Das kann daran liegen, dass ich versucht habe, die Creme im Thermomix herzustellen. Beim Rühren im Topf über Dampf verdampft ja viel mehr Flüssigkeit als im TM, vielleicht lag es daran?
Den auf 180° C vorgeheizten Manzfred habe ich sofort nach dem Einschieben der Backform auf 160° C herunter geregelt, damit die Füllung während längerer Backzeit wirklich fest wird. 20 Minuten gebacken, dann weitere 20 Minuten auf 180° C, weil der Kuchen nach den ersten 20 Minuten noch sehr hell war.
Geschmacklich sehr gut – Mürbeteig sehr knusprig – mit dem Vanillepudding ist die Creme fest. Schmeckt wirklich toll. Nochmal ausprobieren, dann Creme im Topf aufschlagen.
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Ich empfehle: Torte backen, Buch kaufen. Lesen. Weinen. Lachen. Über Geschichten, die das Leben schrieb. Bitter. Süß.
La vita è bella.